Challenge Roth, 06.07.2025
(3,8 km swim, 180 km cycle, 42,2 km run)
Am 06.07.25 erfüllte sich Felix einen Lebenstraum: Er startete bei der Challenge Roth – seiner allerersten Langdistanz. Schon vor einigen Jahren, als er zum ersten Mal von diesem Rennen hörte, war für ihn klar: Wenn er irgendwann eine Langdistanz macht, dann dort. Die Stimmung, die Geschichte, die Strecke – Roth ist für Felix das „Home of Triathlon“.
Die Vorbereitung lief nahezu perfekt. Felix fühlte sich körperlich und mental bereit wie selten zuvor. Am Freitag reiste er an, besuchte die Messe und sog die Atmosphäre auf. Wer das noch nie erlebt hat: Es ist gigantisch. Alles ist größer, emotionaler und irgendwie „mehr“ als bei jedem anderen Triathlon, den Felix bisher gemacht hatte.
Der Renntag
Der Wecker klingelte um 3:30 Uhr. Kurzes Frühstück, dann ging’s mit dem Auto stressfrei Richtung Start – auch hier zeigte sich die perfekte Organisation dieses Rennens.
Die Stimmung morgens am Start ist magisch.
Wohl zum ersten Mal in der Geschichte der Challenge Roth wurde wegen der hohen Wassertemperatur ohne Neoprenanzug gestartet.
Eine Swimskin organisierte sich Felix zum Glück kurzerhand noch. Der Start selbst war hektisch und umkämpft, man merkte sofort:
Hier meinten es alle ernst. Nach rund 250 Metern wurde es ruhiger und Felix fand seinen Rhythmus – bis ihm jemand fast die Brille vom Gesicht schlug.
Kurz sortiert, Brille gerichtet – und weiter. Das Schwimmen fühlte sich gut an, aber dass er nach 1:09:00 schon wieder an Land war, überraschte ihn total und pushte ihn richtig.
Selbst mit Neo wäre das eine Traumzeit für ihn gewesen! Dementsprechend motiviert und erfreut war Felix für die zweite Disziplin.
Auf dem Rad
Direkt über das legendäre Brückenspalier auf die Radstrecke – Gänsehautmoment! Die Beine waren frisch, Felix fand schnell Gruppen mit ähnlichem Tempo.
Vor allem mit Rückenwind ließ sich in diesen Gruppen trotz Windschattenverbot ordentlich Druck machen.
Im Nachhinein investierte er hier wohl ein paar Watt zu viel – aber der Schnitt von über 37 km/h nach der ersten Runde war einfach zu verlockend.
Gegen Ende der ersten Runde kam dann ein Moment, auf den sich Felix seit Jahren gefreut hatte: der legendäre Solarer Berg.
Er hatte schon viele Videos gesehen – aber nichts bereitete ihn wirklich auf dieses Erlebnis vor.
Schon Kilometer vorher fieberte er darauf hin. Dann bog er um die Kurve und sah vor sich ein enges Spalier aus tausenden Zuschauern, ohrenbetäubender Lärm, Fahnen, Rufe, Gänsehaut pur.
Überholen war hier nicht mehr möglich, so eng standen die Menschen – teilweise musste Felix Angst haben nicht mit dem Lenker hängen zu bleiben.
Es war Tour de France-Feeling in Mittelfranken. Er konnte nur mit einem breiten Grinsen und Freudentränen in den Augen den Kopf schütteln, weil das Ganze so surreal war.
Es war unbeschreiblich.
Auf Runde zwei wurde es langsam zäh. Die vierte Stunde war hart – die Konzentration ließ nach, es wurde heiß, Felix war oft alleine unterwegs.
Er versuchte zu kühlen, sich zu verpflegen und wieder zu sammeln. Gegen Ende fühlte er sich wieder besser, hatte aber aufgrund seines Zustands Respekt vor dem Marathon.
Trotzdem: Mit einer Radzeit von 4:55:17 und insgesamt 6:12 Stunden Rennzeit war das Ziel „unter 10 Stunden“ realistisch – jetzt musste der Marathon „nur noch“ in unter 3:48h durchgehen.
Vor dem Marathon gab es aber noch ein echtes Highlight: Die Wechselzone 2. Da weit und breit keine anderen Athleten vor oder hinter ihm waren,
warteten wirklich alle Helfer der Wechselzone auf Felix und brachen in Jubelstürme aus, als sie ihn sahen. Eine Laola-Welle nach der anderen wurde gestartet von den etwa 20 Helfern,
die allein auf der Dismount Line standen. Dahinter weitere 20–30 Helfer im Spalier. Es gab Streitereien darum,
wer ihm das Fahrrad abnehmen darf und wer die persönliche Betreuung im Zelt übernimmt. Roth ist einfach speziell.
Der Marathon
Die ersten Kilometer liefen erstaunlich locker, vielleicht zu locker. Schnell wurde Felix aber klar: Jede Verpflegungsstation wird zur Pflichtstation.
Eis, Wasser, Cola – alles musste rein. Nach 6–7 km kamen erste Magenprobleme, die er zum Glück mit einem kurzen Stopp lösen konnte. Trotzdem:
Gels gingen ab da kaum noch rein. Er stellte um auf flüssige Kohlenhydrat-Zufuhr über Cola und ISO mit ein bisschen Wassermelone und Zitrone für den Geschmack – das funktionierte zum Glück.
Mental ist der lange Kanalabschnitt eine echte Herausforderung. Kilometerlange Geradeausstrecken, kaum Abwechslung – da muss man mental stark bleiben.
Das Tempo blieb erstaunlich stabil (immer rund um 5 min/km), die Verpflegungsstationen wurden zu kleinen Inseln der Erholung, in denen sich Felix erlaubte ein paar Schritte zu gehen,
um die Verpflegung sicherzustellen.
Nach etwa 30 km ging es dann durch Roth – was für eine Stimmung! Gleichzeitig kamen starke Knieschmerzen. Felix hatte Angst,
dass er gehen muss und damit die 10h nochmal in Gefahr kommen – doch es wurde langsam wieder besser.
Dann kam das gefürchtete Stück nach Büchenbach: lang, bergauf, weg vom Ziel. Hier wurde es richtig zäh. Die Beine drohten zu krampfen, der Anstieg fraß Energie und Zeit.
Die letzten Kilometer
Am höchsten Punkt in Büchenbach war Felix klar: Es wird reichen. Die letzten Kilometer waren ein einziger Tunnel – alles tat weh, er war leer, aber fokussiert.
Dann: Das legendäre Stadion, die Finishline, Gänsehaut, Emotionen, Tränen, 9:51:28 – unter zehn Stunden bei seiner ersten Langdistanz in Roth.
Der Abend
Nach Zielverpflegung, Dusche und Massage konnte Felix den Abend gemeinsam mit Freunden und Familie genießen.
Die Finishline Party im Stadion, Lasershow, die letzten Finisher – das muss man einmal erlebt haben. Roth ist anders. Roth ist besonders. Roth ist das „Home of Triathlon“.
Ergebnis:
swim | cycle | run | total | |
---|---|---|---|---|
Felix Lüdtke | 01:09:00 (1:48 min/100m) |
04:55:17 (36,63 km/h) |
03:39:23 (5:12 min/km) |
09:51:28 |
Bilder:
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